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 Hey you! Don't watch that. Watch this! 
 
Nachdem uns die zweite Ausgabe mit der wichtigsten Band der ersten Ska-Welle auf Jamaika vertraut gemacht hat, geht es in Ausgabe drei 15 Jahre in die Zukunft - und nach Großbritannien. 1979 wird die Insel vom ersten richtigen Ska-Revival gepackt und eine neue Spielart von Ska zum Chartphänomen.
 
Die Bands, die mit einer Ausnahme allesamt auf Jerry Dammers' Label 2-Tone debütierte, hießen The Specials, Madness, The Selecter, Bad Manners, The Beat und The Bodysnatchers. Sie waren wütend, entstammten zu großen Teilen der britischen Arbeiterklasse, brachten weiße Musiker und welche mit Migrationshintergrund zusammen und verschrieben sich antirassistischen bis zu sozialistischen Idealen.
 
Ihre Musik war schnell, tanzbar, und existierte nicht umsonst während der Post-Punk und New-Wave-Ära, gleichzeitig gab es schon hier das stark ausgeprägte Traditionsbewusstsein, das die Ska-Szene bis heute auszeichnet. Auf ihren Konzerten tummelten sich Rude Boys und Girls, Mods, Skinheads, Punks, Rastas und junge Pop-Fans - eine so schon explosive Mischung, die immer mehr zu explodieren drohte, als die Vereinnahmung vieler Skins durch die rassistische National Front fortschritt. Am Ende brannte die idealistiche 2-Tone-Bewegung innerhalb weniger Jahre aus. 1986 hatte sich jede der oben genannten Bands aufgelöst, manche, als sie sich musikalisch längst vom Offbeat entfernt hatten. Was bleibt, ist eines der mitreißendsten und lehrreichsten Kapitel britischer Popgeschichte.