Die 167. Ausgabe von Raw Air bringt eine weitere Stunde mit der kleinen Reihe "Ladies Night". Es ist die fünfte Ausgabe seit Oktober 2021 zum Thema "Female voices". 13 Tracks, die zwischen 2002 und 2023 veröffentlicht wurden, möchte ich euch zu Gehör bringen, Wäre schön, wenn ihr dabei wäret. Just tune in!
Flamboyanz, Lebensfreude, eine unglaubliche Lust am Musizieren - das machte die Musik des 1971 in der Nähe von Philadelphia geborenen Joey DeFrancesco so besonders. Schon als Teenager tourte er als Keyboarder ein halbes Jahr mit Miles Davis und brachte erste eigene Alben heraus. Sein Instrument der Wahl: die Hammond Orgel, die legendäre B3. Doch DeFrancesco spielte alles, was Tasten hatte und lernte, beeinflusst von Miles Davis, ab 1989 auch, die Trompete zu spielen. In den Neunzigern gründete er mit zwei viel älteren Musikern, John McLaughlin und Dennis Chambers, das Trio Free Spirits. Schon sein Grossvater war Musiker, und der Vater, "Papa" John DeFrancesco (*1941) spielt ebenfalls die Hammond-Orgel. Bis in die frühen Zehnerjahre gab Joey DeFrancesco über 200 Konzerte pro Jahr, trat auf mit Musiker*innen wie David Sanborn, James Moody, Elvin Jones, George Benson, Ray Charles, Bette Midler, Van Morrison, oder mit Vorbildern wie Jack McDuff und natürlich Jimmy Smith. Neben gelegentlichen Einsätzen an der Trompete trat er später zudem als Sänger auf und lernte auch, Tenorsaxophon zu spielen. Mit Joey DeFrancesco's Goodfellas spielte DeFrancesco italienische Evergreens ("O Sole Mio") und Songs, die andere Italo-Amerikaner - nicht zuletzt Frank Sinatra - bekannt gemacht haben. In Europa traf DeFranceso im Plattenstudio auf die hr-Bigband oder auf André Ceccarelli, in den USA trat er auch mit Veteranen wie George Coleman auf. Und natürlich ging "Papa" John DeFrancesco zusammen mit seinen Söhnen - John Jr., auch als Johnny bekannt, ist ein Bluesgitarrist - ins Studio.
Am 25. August 2022 verstarb Joey DeFrancesco viel zu jung an einer Herzattacke.
Am Donnerstag erreichte uns die Nachricht vom Tod eines der Großen der populären Musik: Burt Bacharach starb im Alter von 94 Jahren in Los Angeles. Der studierte Musiker wurde in den Sechziger Jahren berühmt als Komponist und Produzent mit unverwechselbarer Handschrift. Zahlreiche seiner stilsicheren Kompositionen, die raffinierte Jazz-Harmonik mit unwiderstehlichen Melodien verbanden, wurden zu Evergreens. Nach einer Durststrecke in den Siebzigern erlebte er in den Achtziger und Neunziger Jahren ein Comeback als allseits verehrter Grandeigneur. Das spontan zusammengestelle Special der "Pure Pop Pleasures" stellt 30 seiner populärsten Songs vor, teils in von Burt Bacharach selbst verantworteten Aufnahmen, teils in bekannten wie in seltener gehörten Cover-Versionen. Zeitlich wird der Bogen von 1958 bis 2010 gespannt.
Die Playlisten der vergangenen Sendungen: Was lief? Wer spielte wann was? Zum Nachlesen, oder auch nur, um sich einen speziellen DJ mal vorzunehmen.
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