"Bundesrepublik Disco": Der Disco-Sound der Siebziger Jahre machte auch die bundesdeutsche Musikszene international wettbewerbsfähig. In der ersten Hälfte des Jahrzehnts dominierte Schlager die deutsche Plattenindustrie. Mit dem Abflauen des Schlagerbooms begannen Produzenten, Arrangeure, Komponisten und Session-Musiker sich ab 1975 mit dem neuesten Trend aus den USA auseinanderzusetzen - Disco. Die üppigen orchestralen Sounds und geradlinigen Beats kamen ihnen ebenso entgegen wie die anonyme Produktionsweise. Die in deutschen Studios zaubernden Künstler stammten ebenso wie die Sängerinnen und Tänzer, die die Produktionen für das Publikum verkörperten, oftmals aus dem europäischen Ausland und aus Übersee. Und sie fanden auch Anklang in aller Welt. Besonders erfolgreich wurden der Südtiroler Giorgio Moroder mit der US-Amerikanerin Donna Summer sowie der Saarländer Frank Farian mit den aus der Karibik stammenden Mitgliedern seiner "Retortengruppe" Boney M.
Während Moroder und Summer schon längst als wegweisende Künstler in den internationalen Pop-Kanon aufgenommen sind, gelten die bis heute unvergessenen Boney M und andere deutsche Disco-Acts jener Zeit als nicht recht ernstzunehmen oder schlimmeres. Die PPP wollen sich davon aber nicht abhalten lassen. Um ein Neu- oder Wiederentdecken zu erleichtern, gelangen dabei weniger die allseits bekannten Hits als vielmehr ausgewählte "deep cuts" zur Aufführung. Ich darf schon jetzt gute Unterhaltung wünschen!