Der Saxophonist und Flötist Bobby Jaspar kam 1926 in Lüttich zur Welt. In den frühen Fünfzigerjahren ging er nach Paris. Die Stadt an der Seine war damals das grosse Zentrum des Jazz in Europa, Jaspar traf auf amerikanische Jazzmusiker wie Don Byas oder Kenny Clarke. Es entstanden erste Aufnahmen, die ihn als Vertreter des Cool Jazz präsentieren. 1956 ging er in die USA und spielte mit der Band von J.J. Johnson. In dieser Zeit härtete sich sein Ton und sein musikalisches Selbstbewusstsein. Jaspar war Anfang der Sechziger eine der bedeutendsten Stimmen des europäischen Jazz. Im Sommer 1961 kehrte er nach Belgien zurück und gründete eine Band mit seinem ein Jahr jüngeren Kollegen René Thomas, ebenfalls aus Lüttich stammend. Die beiden tourten durch Europa, nahmen in Rom ein gemeinsames Album auf und begleiteten Chet Baker auf einem weiteren. Im Londoner Ronnie Scott's entstanden zudem Anfang 1962 wunderbare Live-Aufnahmen. Nach seiner Rückkehr in die USA im Sommer 1962 wurde Jaspar hospitalisiert. Ein Eingriff am Herz wurde nötig, der im Februar 1963 durchgeführt wurde. Vier Tage später verstarb Bobby Jaspar im Alter von 37 Jahren.