Wir wissen nicht, was Eric Dolphy durch den Kopf gegangen ist, als er sich vor ziemlich genau 60 Jahren am Morgen des letzten Dienstags vor Weihnachten aus dem Bett geschält hat. Vielleicht sowas wie „Ok, was steht an? Mal überlegen. Erstmal Kaffe kochen, dann die Cornflakes suchen, Jazz-Geschichte schreiben und natürlich das zwanzigste Türchen meines Weihnachstkalenders öffnen.“ Sowas in der Art vermutlich.
Jedenfalls, das wissen wir mittlerweile, hat sich Mr. Dolphy an diesem und dem folgenden Tag kurz vor Weihnachten 1960 auf den Weg gemacht, um – Termin 1 – an einem Third Stream-Projekt von John Lewis und Gunther Schuller teilzunehmen, das sich der Verschmelzung von Klassik und Jazz zum Ziel gemacht hat, dann am nächsten Tag – Termin 2 – als Teil des Ornette Coleman Doppelquartetts die damaligen Jazz-Vorstellungen durchzuschütteln, um schließlich – Termin 3 – am selben Tag noch nach New Jersey zu fahren, um sein eigenes Album „Far Cry“ zusammen mit Kumpel Booker Little komplett einzuspielen. Drei Leuchtpunkte des Jazz. An zwei Tagen. Ein Grund, das zu feiern. Und zwar am 22. Dezember, von 21 bis 22 Uhr, auf Radio StoneFM.