Für die Qualität eines guten Musiktracks ist grundsätzlich auch die Länge ein entscheidendes Kriterium. Schaut man während eines Stückes gelangweilt auf die Uhr, ist bei Komposition und Arrangement ebenso etwas schiefgelaufen, als wenn das Ende ein überraschtes Fragezeichen hinterlässt. Grundsätzlich sollte ein Musikstück beendet werden, sobald alles gesagt ist. In der populären Musik geht dieser Grundsatz in der Regel mit einer Spieldauer zwischen drei und fünf Minuten einher.
Dennoch gibt es haufenweise Tracks, die einen deutlich längeren Zeitrahmen zur vollen Entfaltung einfordern. Am Dienstag, dem 26. September, werde ich Euch ab 22 Uhr im Rahmen der Long Distance Grooves innerhalb von 60 Minuten vier Tracks präsentieren, die in klassischer Bandbesetzung eingespielt wurden und aus unterschiedlichen Gründen Laufzeiten zwischen 10 und 18 Minuten in Anspruch nehmen: Sei es zum einen durch einen dramaturgischen Songaufbau mit unterschiedlichen, aufeinander aufbauenden Songfragmenten. Oder sei es zum anderen durch als Stilelement eingesetzte Monotonie, die durch stete kleine Modulationen einen regelrechten Sog entwickelt. Oder seien es letztendlich jamartige Strukturen, die nach und nach in den totalen Wahnsinn abdriften.
Seid gespannt und schaltet pünktlich ein. Ich freue mich auf lange Stücke, kurze Weile und Eure geliehenen Ohren!