...Bevor ich mich dem Jahr 1991 und seinen Singles widme, gibt es eine kurze Zwischenstation im Jahr 1967. Zur Feier des Tages der deutschen Einheit spiele ich in der Sendung am 3. Oktober nur Musik aus meinem Erweckungsjahr!

1967 hab' ich so richtig angefangen, mich mit Pop Musik zu beschäftigen. Ich war 13 Jahre alt und gerade neu ins Gymnasium gekommen. Da ich als erste Fremdsprache Latein hatte ab der 5. Klasse, ging es mit Englisch erst jetzt los in der 7. auf dem Gymnasium. Mein Interesse für Pop-Musik war vor allem durch das Radio geweckt worden, aber auch durch die Zeitschrift Bravo. Und diese beiden Medien waren neben dem Fernsehen auch meine hauptsächlichen Informationsquellen. Ich hörte regelmäßig die Schlager der Woche im RIAS Berlin. In dieser wöchentlichen Sendung kamen deutsche Schlager und englischsprachige Beatmusik gemischt vor. Im Fernsehen sah ich jeden Monat den Beat Club. Aber besonders prägend für mich war die tägliche Sendung SF-Beat ab März 1967. Jeden Abend von Montag bis Freitag saß ich in der Küche neben meinem Kofferradio, die Finger auf der Aufnahmetaste meines kleinen Spulentonbandgeräts, und ein Schulheft und Bleistift daneben, damit ich jeden aufgenommenen Titel sofort notieren konnte. Am Wochenende kamen dann noch die englischen Top Twenty beim BFBS und die American Top Forty im AFN dazu. Letztere beiden Sendungen hörte ich allerdings 1967 noch nicht regelmäßig. Gelegentlich lauschte ich dann noch dienstags abends der Sendung »Eine kleine Beatmusik aus London« mit Peter Sahla im deutschen Programm der BBC. Und am Freitagabend versuchte ich auf Mittelwelle der Bravo Hitparade bei Radio Luxemburg zu folgen. Das waren aber dann auch schon meine wesentlichen Informationsquellen damals.

Ich habe durchaus, vor allem im SF-Beat und auch bei der BBC, recht ausgefallene oder zumindest eher unbekannte Musik jenseits der Charts dabei kennengelernt. Geprägt wurde ich aber zunächst vor allem durch die Hits. Dabei spielten anfangs auch noch deutschsprachige Titel eine Rolle. In der einen Stunde heute kommen allerdings nur die Platten vor, die ich damals schon selbst besaß und die ich entsprechend oft hörte. Überraschungen wird es also wohl eher keine geben. Übrigens habe ich meine Platten mit System gekauft. Wöchentlich schrieb ich meine eigene Hitparade, anfangs 20 Plätze, am Ende des Jahres waren es schon 100. Die Singles mit den meisten Punkten kaufte ich mir dann. Mehr als 3–4 im Monat waren allerdings nicht drin. Dementsprechend startet die Sendung mit meinen drei ersten selbst gekauften Singles. Mehr wird jetzt nicht verraten. Einschalten und Zuhören heißt die Devise!