Martial Solal kam im August 1927 in Algier zu Welt. In den frühen Fünzigerjahren kam er nach Paris, wo er bald mit den wichtigsten Musikern der Stadt spielte - darunter auch US-Amerikaner wie Don Byas, Lucky Thompson, J.J. Johnson oder Clifford Brown. 1953 wirkte er bei der letzten Plattensession Django Reinhardts mit und machte seine ersten Aufnahmen als Leader. Früh schon interessierte Solal sich dafür, die engen Formen des Jazz aufzubrechen, das tat er bald schon mit einer schier unfassbaren technischen Könnerschaft, die ihn zu einem der ganz wenigen echten Erben Art Tatums macht. Doch Solal wusste seine Mittel stets geschickt einzusetzen, kontrollierte sein Spiel auch in den leidenschaftlichsten Momenten. Dem Free Jazz zurechnen konnte man ihn nie, aber er fand eigene Wege im Umgang mit dem Material - seien es seine eigenen Kompositionen, seien es altbewährte Standards. Die Sendung stellt Solal in Aufnahmen aus den Jahren 1953 bis 2007 vor, als Solisten, mit dem belgischen Vibraphonisten Fats Sadi, mit dem US-Drummer Kenny Clarke, mit seiner eigenen Big Band und in verschiedenen Trios.